If german law and new zealand law get together ( Wenn deutsches Recht und neuseeländisches Recht aufeinander treffen) 13.05.09
Ein äußerst seltsamer Tag sollte es heute werden und zudem noch wenig erfolgreich. Aber zum Glück wusste ich ja davon noch nix.

Anne hat mich heute wieder vor dem Bahnhof abgesetzt da wir wieder eklige Morgen-Klasse hatten. In der Schule fragte ich Aide wo ich das nächste Konsul finde, da ich doch die Erbschaft der Stiefmutter meines Vaters ausschlagen musste. Diese erzählte mir jedoch dass ich eher zu einem JP (Justice of Peace, Richter des Friedens) gehen sollte. Ich fragte also Ysaah an der Rezeption nach einem möglichen JP und er gab mir sogar einen in der Queenstreet wo ich dann ab 14 Uhr hinkonnte.

Zudem ärgerte es mich schon seit Wochen dass meine Anwesenheit auf 85% anstatt 100% stand obwohl ich jeden Tag da war. Ich suchte also Jack auf und beschwerte mich. Dieser meinte dass ich am 13.04.09 den ganzen Tag nicht da war. Was natürlich am landesweiten Feiertag (Ostermontag) nichts ungewöhnliches war...Jack entschuldigte sich also...dieser verdammte Nichtsnutz!

Um 14 Uhr musste ich also 2 Stunden schwänzen um meinen Termin beim JP warzunehmen. Dort angekommen stellte ich fest dass Ysaah mir die falschen Termine gab und jetzt kein JP anwesend war. Hach dieses unfähige Personal! Ich fragte also den Sekretär und zeigte ihm mein Dokument. Er meinte, dass es vorher ins englische übersetzt werden muss und dies von einem authorisierten Übersetzungsbüro geschehen muss. Er gab mir also eine Broschüre und ich - orientierungslos wie ich es bin taumelte mit der Aucklandkarte durch die halbe Stadt.

Endlich abgekommen ging ich in den Fahrstuhl des großen Gebäudes aber nichts tat sich und ich kämpfte mit dem vermeindlichen Gedanken steckengeblieben zu sein. In einem fremden Land, im 12. Stock und dazu noch in einer anderen Sprachumgebung in einem Aufzug stecken zu bleiben stellte ich mir als relativ unschön vor und ich musste bei dem Gedanken aufseufzen und genervt mit den Augen rollen. Nach 10 Minuten merkte ich, dass sich der Aufzug keinen Millimeter bewegte und ich wieder am Erdgeschoss rauskam. Ich versuchte es halt nocheinmal. Endlich angekommen, erklärte ich der Empfangsdame mein Anliegen. Diese wollte für den kinderleicht zu übersetzenden Brief 80 $ und 4 Tage Zeit haben. Selbst ich hätte es in 10 Minuten geschafft. Wir überlegten dann also gemeinsam wie wir es machen wollten, da der Brief in Deutschland sicher wieder in deutscher Sprache sein musste. Sie blätterte also in den gelben Seiten und suchte mir einen alternativen JP raus den ich sogleich anrief. Ich hatte natürlich nur die Sekretärin dran und sie versprach mir dass man mich zurrückrufe.

Ich machte mich also bei wunderschönem Wolkenbruch auf dem Nachhauseweg. Sinnlos durchgeweicht, sinnlos geschwänzt und sinnlos Geld für öffentliche Verkehsmittel ausgegeben...und dazu noch mit schwächelndem Handyakku, falls der JP anruft...

Im Bus rief er mich dann also an und erzählte mir dass ein JP nicht fähig sei ein nicht-englisch sprachiges Dokument zu unterzeichnen, er gab mir aber netterweise die Nummer eines Notary Public (öffentlicher Notar) der für solche Dinge zuständig ist. Voller Freude rief ich ihn gleich an und musste feststellen, dass dieser den ganzen Monat im urlaub sein wird.

Was für ein Tag ;(. Aber immerhin hab ich meine Interaktion am Telefon und mit öffentlichen staatlichen Einrichtungen geübt.

Study hard, trifft es also wieder einmal, ich bin ja so strebsam ;)